Am 27. Januar 2024 jährte sich zum 79. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Seit vielen Jahren wird dieses Datum in Deutschland und auf der ganzen Welt zum Anlass genommen, um der Opfer der NS-Diktatur, insbesondere der Opfer des Holocaust zu gedenken, so auch auf dem Friedhof in Markranstädt.
Mit Beklemmung denken wir gerade in der momentanen Lage an die warnenden Worte des italienischen Schriftstellers und Auschwitz-Überlebenden Primo Levi: „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“
Mit der Aushöhlung und schließlich Abschaffung der Demokratie fing es damals an, mit Hetze und Propaganda gegen die offene Gesellschaft, Andersdenkende und alle, die vermeintlich oder tatsächlich nicht dem Bild der Nazis von einem „deutschen Volksgenossen“ entsprachen.
Den Worten folgten bald Taten: Sie wurden aus dem öffentlichen Leben entfernt, diskriminiert, verfolgt, eingesperrt, vertrieben, getötet.
Die Schreckensbilanz nach zwölf Jahren „tausendjährigem Reich“ : sechs Millionen ermordete Juden, zig Millionen weitere Opfer von Diktatur, Rassenwahn und Angriffskrieg.
Dieser Tag ist uns eine Mahnung, für die Demokratie und eine vielfältige und offene Gesellschaft einzustehen. Nicht nur an Gedenktagen, sondern immer und überall!
Gerade jetzt, da sich deutlich zeigt, dass einige wieder von der Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland träumen.
Gerade jetzt, da einige für Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und andere Formen von Menschenfeindlichkeit offenbar nur ein Schulterzucken übrig haben.
Gerade jetzt, da einige die Demokratie und die vielfältige, freie und offene Gesellschaft gering schätzen, verachten – sie mit Hetze und Propaganda herabwürdigen und verächtlich machen.
Denn es ist geschehen, aber es darf nicht wieder geschehen! Und wenn es geschieht, ist es zu spät!
Nie wieder ist jetzt!
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