Nach 5 Jahren steht im Stadtrat die erneute Ausschreibung des Grünflächenpflegevertrags an. Bereits seit einigen Jahren erhalten wir Zuschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die sich zurecht über die mangelnde Pflege der Grünflächen in Markranstädt, ein zu häufiges Mähen oder auch die Vertrocknung von Bäumen beklagen.
Dass die Stadt hier zu wenig reagiert, ist verwunderlich, denn sowohl im Klimaschutzkonzept als auch im Stadtentwicklungskonzept ist die Ausweitung und qualitative Verbesserung der Grünflächen beschlossen worden. Verwaltung und die Mehrheit scheinen allerdings bisher Änderungen bei der Grünflächenpflege nicht für nötig zu halten.
Aus Sicht von Bündnis90/ Die Grünen in Markranstädt kann es für einen neuen Grünflächenpflegevertrag die Zustimmung nur bei der Berücksichtigung folgender Punkte geben:
1. Eine Verbuschung, Entstehung von Blühwiesen sollte zumindest auf bestimmten Flächen ermöglicht werden. Für diese Flächen sind auch Förderungen vorgesehen. Diese Flächen sind fest zu definieren.
2. Das Thema Insektenfreundlichkeit sollte eine besondere Rolle im Vertrag spielen. Die Mitarbeiter sind hierfür zu sensibilisieren.
3. Es sollte für die Pflege eine Art Bereitstellungsgrundgebühr mit dem Vertragspartner vereinbart werden. Die Pflege soll auf Grundlage des tatsächlichen Bedarfs unter Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse und Blütezeiten erfolgen – und nicht nach starren Terminen, was zur Erbringung abrechenbarer Leistungen führt, egal ob sich nötig sind oder nicht. Mit einer solchen Grundgebühr besteht ein sicherer Planungsrahmen für den Vertragspartner und die Stadt, um die Grünflächenpflege, vor allem das Mähen dynamisch zu regeln. Häufig lässt sich bisher nämlich insbesondere in Trockenzeiten ein Mähen der Flächen beobachten, was sich negativ auf Böden, Pflanzen und Tiere auswirkt.
4. Auch die Zielstellung, Markranstädt als Schwammstadt auszurichten, sollte beachtet werden. Trocken- und Nassphasen lassen sich somit besser steuern und dienen somit der Anpassung an den Klimawandel.
5. Mittelfristig, d. h. innerhalb der nächsten zwei Jahre, sollte ein Grünflächenpflegekonzept für Markranstädt entwickelt werden wie es z. B. schon in Markkleeberg besteht. Darin sollen Kriterien für die Ausrichtung der Pflege nach Art der Nutzung, Jahreszeit, Witterung und ökologischen Gesichtspunkten festgelegt werden. An diesen können sich der Dienstleister, Verwaltung, Räte und Bürger orientieren.
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